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Claudia Schmidt
Das hat sich irgendwie peu à peu ergeben ... bin über die Jugendarbeit und die Musik zum Theater gekommen, habe dann einen einjährigen Theaterkurs gemacht und danach zwei Jahre an einer renommierten Off-Bühne gespielt. In der Zeit hab ich das Bühnenleben und alle Vor- und Nachteile dieses Berufes kennengelernt und zum Schrecken meiner Eltern den unwiderruflichen Entschluß gefaßt: "So, jetzt will ich das Ganze nochmal von der Pieke auf lernen." Und hab dann auch tatsächlich einen Studienplatz ergattert.
Er braucht eine große Portion Sensibilität für sich und seine Umwelt. Er muß gut reflektieren können und kritikfähig sein, auch idealistisch veranlagt und darf nicht von vornherein den großen Ruhm erwarten. Und er sollte flexibel bleiben und nicht immer im gleichen Saft schmoren.
Ich mache alles drei gleich gern. Das Schöne am Theater ist, daß man für seinen kreativen Prozeß mehr Zeit hat. Während der wochenlangen Proben begreift man immer mehr Zusammenhänge und kann sich Stück für Stück an die Rolle rantasten, und dann eben auch Rollen spielen, die einem vielleicht nicht so nahe liegen. Ich mag aber auch das Spiel mit der Kamera. Es hat eine andere Intimität, und man braucht eine sehr starke Vorstellungskraft, wenn man z.B. eine Situation spielen soll, die in dem Moment gar nicht da ist. Und vor dem Mikrofon herrschen wieder andere Gesetze und für jedes Genre des Sprechens (Doku, Hörbuch, Spots etc.) andere Regeln. Beim Synchron ist es ganz wichtig, daß man die vorgegebene, emotionale Situation und den Text schnell übernehmen kann, das braucht etwas Übung. Ich möchte keine Sparte missen.
Ich fänd's schön, weiterhin von allem immer etwas machen zu können ... einige Drehtage, interessante Synchronrollen, gutbesuchte Lesungen und zwei schöne Theaterproduktionen im Jahr, das würde meine Kreativität optimal ausnutzen.
Hmm ... also, meine spielerische Bandbreite ist ziemlich groß, ich habe auch ein ausgeprägtes komisches Talent und Mut zur Häßlichkeit. Ich kann mir Texte und Abläufe schnell merken und im Notfall auch gut improvisieren. Außerdem wurde während meiner Ausbildung sehr viel Wert auf die Echtheit der Gefühle und das authentische Spiel gelegt, und ich glaube, daß mir das auch meistens gelungen ist und gelingt. Ich habe einen gesunden und gut ausgebildeten Stimmapparat, bin musikalisch, singe und tanze sehr gern. Manchmal neige ich etwas zur Ungeduld, und Probleme oder Unstimmigkeiten in der Truppe können mir leicht aufs Gemüt schlagen. Dann ziehe ich mich in mein Schneckenhaus zurück. Aber auch dann bin ich immer sehr zuverlässig und habe eine große Ausdauer.
Keine Ahnung ... vermutlich würde ich total blödes Zeug stammeln, so, wie es eben fast alle machen, dem Regisseur, der Akademie, meinen Eltern danken. Naja, es käme auch ein bißchen auf den Film und die Umstände drauf an. Vielleicht gab's eine Besonderheit oder eine wirklich wichtige Person, ohne die ich das nicht geschafft hätte. Auf jeden Fall würde ich versuchen, mich wieder ganz schnell vom Acker zu machen.
Erstmal 'ne riesen Party über mehrere Tage, zu der ich auch Menschen einladen würde, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe oder die auf meinem Lebensweg irgendwo verloren gegangen sind, auch was an verschiedene Kinderhilfswerke spenden, dann die berühmt berüchtigte Weltreise machen, weil es da noch einige Ecken auf diesem Planeten gibt, die ich mir gerne mal angucken würde, und den Rest vermutlich beiseite legen, fürs Alter, weil ich eine extrem erbärmliche Rente bekommen werde. Ach was ... pfeif drauf ... mit dem Rest würde ich die Wirtschaft ankurbeln, mir schöne Sachen gönnen und richtig geile Geschenke machen.
Abgesehen von den nötigen, praktischen Dingen wie eine Axt, Feuermittel, Mückenschutz und ein Kopfkissen sehr viel zum Lesen und Papier zum selber schreiben. Und natürlich einen Koch, der sich um alles, was die Wildnis so hergibt, kümmert und es mir auch mundgerecht zubereiten kann.
An erster Stelle steht da ganz klar die Gesundheit, auch der Menschen, die mir nahe sind, damit ich sie noch lange und unbeschwert um mich herum habe. Außerdem würde ich wirklich gern mal die Erdkugel vom Mond aus sehen und mit Lichtgeschwindigkeit durchs Universum düsen. Und ich fänd's klasse, wenn ich eine lustige und rüstige alte Oma würde und dann immer noch in meinem Beruf tätig sein könnte.
gelassen in die Zukunft blicken zu können.
eingebildeten und eitlen Kollegen, die die Arbeit der anderen nicht wertschätzen können.
den Menschen, die mich lieben.
Talent, gelerntes Handwerk, viel Glück und sehr viel Tatendrang.
daß ich humorvoll, zuverlässig und erotisch bin.
wer trotz seines Ruhms demütig bleibt.
ganz klar, meine Mutter.
dem Platzen nahe trotzdem noch ein Mousse au Chocolat zu bestellen.
die Liebe.
nicht immer gewesen, aber ich habe eine sehr treue Seele.